Weihnacht |
Cornelia Lösch |
Der Wind weht welke Blätter vor die Tür. |
Die kahlen Bäume schauen wortlos zu. |
Das Himmelsgrau verkündet ersten Schnee, |
am Morgen liegt ein feiner Hauch von Eis. |
Ein loser Fensterladen klopft ans Haus. |
Im Gartenschuppen stapelt sich das Holz. |
Der alte Ofen frisst sich durch das Holz. |
und strahlt rotglühend durch die heiße Tür. |
Der Mensch verlässt nicht gern das warme Haus. |
Das Kätzchen Sue sieht schläfrig zwinkernd zu. |
Denn Katzen halten nicht sehr viel von Eis. |
Der Stiefel presst sich knirschend durch den Schnee. |
Die Winterluft verspricht mehr Eis und Schnee, |
drum füllt der Mensch den großen Korb mit Holz. |
Die Hände schmerzen, denn am Holz ist Eis. |
Er schleppt den Korb bis hin zu seiner Tür, |
tritt hastig ein, und schließt die Türe zu. |
Er spürt sogleich das wohlig-warme Haus. |
Das ist die Zeit, wo Mensch und Tier im Haus |
sich wohler fühlen, als in Eis und Schnee. |
Sie schau'n durchs Fenster Vöglein gerne zu, |
die Futter finden in dem Trog aus Holz. |
Nur Waldemar, der Hund muss vor die Tür |
und schlittert unbeholfen übers Eis. |
Was macht der Mensch, wenn draußen Schnee und Eis? |
Da duftet's plötzlich durch das ganze Haus! |
Ein Tannenbaum steht wartend vor der Tür. |
Da quirlt man Eiweiß bis es steifer Schnee |
und fettet Model ein, aus altem Holz. |
Zum Schluss fügt man noch Mandelkern hinzu. |
Beim Weihnachtsessen geht es festlich zu. |
Zum Nachtisch gibt es Crêpes Suzette an Eis. |
Ein helles Ofenfeuer leckt am Holz. |
Der Duft gebrat'ner Äpfel dringt durchs Haus! |
Sue sitzt am Fenster, draußen fällt der Schnee. |
Nur Waldemar muss nochmals vor die Tür. |
Drum, schließt die Tür so richtig feste zu |
wenn Schnee und Eis sich langsam niederlegt, |
und lasst vorm Haus das Holz nie ganz vergeh'n! |